Die Heimatbühne St. Johann 1960 - 1972

(Auszug aus der Theaterchronik)
Im fernen Jahr 1960 setzten sich, auf Einladung des Lehrers Herbert Stolzlechner, in St. Johann einige junge, theaterbegeisterte Leute im Saal der Volksschule zusammen. Es wurde die Gründung eines Theatervereins ins Auge gefasst und besprochen. Die Begeisterung war groß, aber es gab viele Schwierigkeiten zu bewältigen, zumal kein geeigneter Saal vorhanden war. Schließlich wurde der Saal der Volksschule zur Verfügung gestellt und wir bauten mit den allereinfachsten Mitteln eine Notbühne auf.

Als erstes Stück lief "Der Bauer als König Herodes" über die Bretter.
Die Mitspieler waren:
Michael Schlögl, Wirt - Herbert Stolzlechner
Zenz, sein Weib - Frieda Leiter (Getzlechn)
Josl, sein Vater - Franz Kaiser (Unterkofl)
Naz, Knecht - Georg Nothdurfter (Lerch Jörgl)
Jaggl, Knecht - Johann Kirchler (Weißnbachl)
Flott, Student - Alfons Holzer (Lehrer)
Spund, Student - Johann Grießmair (Edenhof)
Bums, Student - Franz Leiter (Getzlechn)
Eierkrämer Stöffele - Otto Lechner (Pichl)

Regie - Herbert Stolzlechner

So kann man diese Gruppe als die Gründer des Theatervereins von St. Johann ansehen. Das Stück wurde dreimal aufgeführt und dabei freiwillige Spenden kassiert. Bei drei Aufführungen betrug die Einnahme 18.570 Lire. Die Auslagen beliefen sich auf 19.500 Lire.
Da der Spielleiter zum Militär einrücken musste, unterbrach die Gruppe ihre Tätigkeit für 2 Jahre.

1963 spielten wir den Schwank "Der Taufgöt im Pech". Im Jahre 1964 trat die Gruppe dem „Bund Südtiroler Volksbühnen“ bei. Wir beschlossen, unserem Verein den Namen „Heimatbühne St. Johann“ zu geben. In diesem Jahr spielten wir „Die Ledigensteuer“. Im Jahre 1965 lief wieder ein Lustspiel, „Seine Majestät, der Kurgast“ über die Bretter.
In diesem Jahr wählten wir das erste Mal ein Komitee. Bei der Wahl des Obmanns wurde auf Anhieb Frau Johanna Seeber, Schuldienerin an der Volksschule gewählt. Als Kassier wurde ihr Mann Matthias Seeber gewählt. Zwei beratende Mitglieder, Josef Abfalterer und Peter Gruber kamen auch in das Komitee. Als Spielleiter fungierte Herbert Stolzlechner.

1966 spielten wir den Lachschlager „Vinzenz in Nöten“. Natürlich nahmen wir die Angebote des Bundes Südtiroler Volksbühnen gerne und oft in Anspruch. Einige Mitglieder besuchten des öfteren Regie-, Schmink- und Bühnenbaukurse und bildeten sich so weiter.
Um Ostern 1967 spielten wir zum ersten Mal ein ernstes Stück: „Gewitter über dem Lenzhof“.
Es folgten 1968 „Warum lügst du, Jörgl?“, 1969 „Kurbetrieb beim Kräuterblasi“, 1969 das ernste Stück „Die Sunnleitner Buam“, 1970 „Herz am rechten Fleck“ und 1971 „Liebe macht blind“.
1972 mussten wir aus dem Saal der Schule heraus und somit war der Spieltätigkeit vorläufig ein Ende gesetzt. Die Pause dauerte 24 Jahre.